Am 7. September 2022 luden die Verbundkoordinatoren Herr Prof. Martin Sedlmayr (Direktor des Zentrums für Medizinische Informatik – ZMI) und Frau Dr. Franziska Bathelt die Kooperationspartner und weitere Gäste aus verschiedenen Bereichen sowie Patientenvertretungen zur zweiten Hauptversammlung von MiHUBx in das Medizinisch Theoretische Zentrum (MTZ) der TU Dresden am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus ein. Neben den Kooperationspartner*innen vom Klinikum Chemnitz, der TU Chemnitz, der Hochschule Mittweida sowie von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden folgten auch Gäste aus verschiedenen fachlichen Bereichen sowie Patientenvertretungen der Einladung, um sich über die aktuellen Fortschritte, Entwicklungen und zukünftigen Pläne des Verbundvorhabens wissenschaftlich auszutauschen und auf den neuesten Stand zu bringen.
Die 7 Arbeitspakete mitsamt ihrer 3 Use Cases können nach einem Jahr Projektlaufzeit eine positive Bilanz ziehen, selbiges gilt für die übergeordneten 4 Arbeitsgruppen. Zuvorderst sind hier all jene Vorhaben zu nennen, die bei der Hauptversammlung ihre Ergebnisse vorstellten:
Im Fokus standen zum einen die Entwicklungen am Klinikum Chemnitz, die technischen und organisatorischen Entwicklungen des geplanten Datenintegrationszentrums, die dem zu erschaffenen Ökosystem als Basis dienenden Infrastruktur sowie eine Darstellung der Schnittmengen und deren Bedeutung im Use Case 1 „Ophthalmologie trifft Diabetologie“ aus ärztlicher Sicht.
Die Verbundpartner*innen berichteten des Weiteren aus der AG Interoperabilität zur Definition und Entwicklung des MiHUBx-Datensatzes unter Verwendung interoperabler Standards und Datenmodelle. Selbiges gilt für die Errungenschaften, die zu den Themen „Digitale Kompetenz und holistische Evaluation“ erreicht werden konnten. Die AG Interoperabilität hat das Ziel, arbeitspaketübergreifend einen MiHUBx-spezifischen Datensatz zu entwickeln. Ausgehend von der Grundlage des MII-Kerndatensatzes werden sowohl arbeitspaketübergreifende als auch spezifische oder zusätzliche medizinisch notwendige Daten ermittelt.
Einigkeit der Teilnehmenden bestand beim Thema „Digitale Kompetenzen“. Diese sollten in die Curricula der relevanten Studiengänge eingebunden werden, damit die Fachkräfte von morgen adäquat auf die digitale Transformation im Gesundheitswesen vorbereitet werden können. Um den FortschrittsHub in die Fläche zu bringen, sollten alle Beteiligten in der Gesundheitsversorgung den Nutzen von digitalen Lösungen erkennen und über die Kompetenzen verfügen, diese anwenden zu können.
Die Vorträge zu den Use Cases 2 „Pandemiemanagement“ und 3 „Digitale Workflow-Integration in der personalisierten Onkologie“ schlugen den Bogen zurück zu den bisher erzielten Ergebnissen, aktuellen Fortschritten und den weiteren Entwicklungen im Verbundprojekt.
Darüber hinaus wurden den Anwesenden interessante neue Perspektiven durch die geladenen Gastreferentinnen vom Forschungspraxennetzwerk SaxoN, Frau Prof. Antje Bergmann (Professur für Allgemeinmedizin UKDD an der TUD und Leiterin SaxoN) und Frau Dr. Karen Voigt (Netzwerkkoordinatorin SaxoN) sowie vom Digitalen FortschrittsHub CAEHR, Frau Prof. Dagmar Krefting (Direktorin Institut für Medizinische Informatik Universitätsmedizin Göttingen) geboten.
SaxoN ist ein Teil des Verbundvorhabens SaxoForN, welches eine überregionale Netzwerkstruktur aus Forschungspraxen mit Anbindung an die beiden allgemeinmedizinischen Institute Dresden sowie Frankfurt/Main aufbaut. Die Gastreferentinnen widmeten sich sowohl den Hintergründen der Forschung in der Allgemeinmedizin und insbesondere der Frage nach dem „Warum?“ als auch dem Weg des Forschungspraxennetzwerks von der Idee zur Umsetzung.
Frau Prof. Krefting (Direktorin Institut für Medizinische Informatik Universitätsmedizin Göttingen) stellte dem Auditorium einen weiteren Digitalen Fortschrittshub vor: Sie gab in ihrem Vortrag aufschlussreiche Einblicke in das Forschungsnetzwerk CAEHR (CArdiovascular diseases – Enhancing Healthcare through cross-sectoral Routine data integration). Nähere Informationen zu CAEHR finden Sie hier: https://www.highmed.org/de/caehr.
Ein intensiver und spannender Tag für alle Teilnehmenden – zahlreiche neue Impulse und ein offener Austausch prägten die zweite MIHUBx-Hauptversammlung.
Als Teil der bundesweiten Medizininformatik-Initiative – MII besteht das Ziel des Digitalen Fortschrittshubs MiHUBx darin, die Medizininformatik aus den Universitätskliniken in die Fläche zu bekommen und Akteure wie Initiativen der Gesundheitsforschung und -versorgung miteinander zu vernetzen, Wissen zu generieren und Daten für die medizinische Forschung und Versorgung standardisiert nutzbar zu machen. MiHUBx ist einer von sechs seit September 2021 gestarteten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Digitalen Fortschrittshubs Gesundheit.